Kaiserschnitt = Sectio caesarea.

Ein Kaiserschnitt, bei dem das Baby durch einen operativen Eingriff in PDA oder Vollnarkose entbunden wird, wird in Deutschland im Durchschnitt bei 17% – 22% aller Entbindungen durchgeführt.

Notwendig wird die Sectio, wenn:

  • die Geburt ungewöhnlich lange dauert,
  • das Kind zu groß für das mütterliche Becken ist,
  • im CTG Anzeichen eines beginnenden Sauerstoffmangel sichbar sind,
  • akute Sauerstoffmangelzeichen, z.B. durch straffe Nabelschnurumschlingungen, erkennbar werden,
  • insbesondere bei Verdacht auf vorzeitige Placentalösung mit starken Blutungen vor oder während der Geburt,
  • bei rasch sich verschlechternder EPH-Gestose bzw. HELLP-Syndrom

Der Kaiserschnitt kann auch geplant durchgeführt werden, z.B.:

  • bei ungewöhnlicher oder ungünstiger Lage des Kindes ( Beckenendlage bei einer Erstgebärenden, Querlage),
  • bei Placenta praevia (tiefliegende Placenta vor dem inneren Muttermund,
  • bei schon im Schwangerschaftsverlauf festgestelltem relativen Missverhältnis,
  • bei drohender Symphysen „ruptur“,
  • bei massiven Geburtsängsten der werdenden Mutter z.B. nach problematischer Schwangerschaft oder vorangegangenen kritischen Geburten.

Ein geplanter Kaiserschnitt wird in den meisten Fällen in Periduralanästhesie PDA durchgeführt. Hierbei kann in der Regel auch der Partner während der Geburt im Operationssaal anwesend sein und die werdende Mutter unterstützen. Sie empfindet keine Schmerzen, bekommt aber die ersten Rufe ihres Kindes mit, kann es sofort sehen und auch nach der eigentlichen Operation ohne Schmerzen und Dämmerigkeit ihr Kind genießen. Die PDA kann auch in den nachfolgenden Tagen als Schmerzerleichterung dienen.

Eine rasch notwendige Sectio muss meistens in Intubationsnarkose (ITN) durchgeführt werden, es sei denn, im Geburtsverlauf ist schon eine PDA gelegt worden, die schnell in ausreichende Schmerzlosigkeit für den operativen Eingriff weitergeleitet werden kann. Die Vorbereitungszeit bis zur genügenden Analgesie (Schmerzlosigkeit) beträgt beim Legen der PDA ca. dreiviertel Stunde, bei einer Intubationsnarkose nur ca 10 min. Zum Wohle des Kindes ist in solchen akuten Fällen eine möglichst kurze Zeit zwischen Entscheidung über die Geburtsart (spontan, Saugglocke, geburtshilfliche Zange oder Sectio) und Geburt erforderlich.

Bei der heute üblichen Schnittführung in der Bauchdecke und der Gebärmutter- vorderwand sind bei nachfolgenden Schwangerschaften je nach Situation normale Geburten durchaus wieder möglich. Der Abstand zwischen Kaiserschnitt und nachfolgender Schwangerschaft sollte ca. 12 Monate sein, um Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt (Auseinanderklaffen der alten Kaiserschnittnarbe in der Gebärmutter (Uterusruptur)) zu vermeiden.

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