J. Bienert & Dr. W. Rhein

Gemeinschaftspraxis für Frauenheilkunde

Aktuelles

Bedingt durch Zeitumstellung und Beginn der dunkleren Jahreszeit benötigt der Mensch ein deutliches Mehr an Vitaminen, Spurenelementen, Calcium und Magnesium. Auch sekundäre Pflanzenstoffe (Katechine und Epigallokatechingallate aus Grüntee) sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren EPA, DHA und Coenzym Q10 sollten im Speiseplan Berücksichtigung finden. Eine Minderversorgung führ mittelfristig zu einem deutlichen Absinken der Belastungsgrenze. Eine zusätzliche Versorgung mit Vitalstoffen kann in diesen Mangel effektiv ausgleichen.

Planen Sie eine gezielte Nahrungsergänzung, so empfiehlt sich im Vorfeld eine Vitalstoffanalyse durchführen zu lassen.

Benötigen Sie weitere Informationen, so sprechen Sie uns gerne an oder vereinbaren einen Termin.

Tel.: 0251-399540

Mit zunehmender Alterung der Gesellschaft gewinnt das Thema Sarkopenie an Bedeutung.

Nach aktuellen Studien ist jeder zweite Krankenhauspatient bei seiner Aufnahme über 75 Jahre. Zudem sind zwei von drei Bewohnern in Altenpflegeeinrichtungen mangelernährt [1].

Etwa ab dem 50. Lebensjahr verliert der Mensch natürlicherweise im Durchschnitt pro Jahr ein bis zwei Prozent seiner Muskelmasse. Eine Mangelernährung begünstigt den Verlust an Muskelmasse und erhöht das Risiko für Stürze und Verletzungen.

Die Ergebnisse einer Metaanalyse aus dem Jahre 2013 führten bereits zu der Schlussfolgerung, dass Männer und Frauen über 65 Jahren von einer zusätzlichen Proteinzufuhr profitieren .

Experten raten deshalb, dass Senioren 1,0 bis 1,2 Gramm Proteine pro Kilogramm Körpergewicht aufnehmen sollten.Dies entspricht für normalgewichtige Senioren (75 kg) einer Zufuhr von 25 bis 30 Gramm Proteine pro Mahlzeit.

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Die Einnahme von Coenzym Q10 zusätzlich zur Standardmedikation bei chronischer Herzinsuffizienz verbessert den Therapieerfolg. In einer randomisierten und placebokontrollierten Studie erhielten 420 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz entweder ein Coenzym Q10-Supplement oder ein Placebo (= ein Supplement, das aussah wie das Coenzym Q10-Supplement, aber kein Coenzym Q10 enthielt). Nach 16 Wochen und nach 2 Jahren wurde der Einfluss von Coenzym Q10 auf den Therapieerfolg gemessen.

Ergebnisse
Patienten, die Coenzym Q10 eingenommen hatten, erlitten während des Studienzeitraumes zu 50 % seltener ein kardiovaskuläres Ereignis (wie z. B. einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall) als Patienten der Placebogruppe. Des Weiteren verstarben signifikant weniger Patienten der Coenzym Q10-Gruppe aufgrund von kardiovaskulären oder allgemeinen Ursachen.

Ebenfalls konnte eine Senkung der Krankenhausaufenthalte während des Studienzeitraumes und eine Verbesserung des Zustandes (nach der Klassifikation der New York Heart Association) beobachtet werden. Nach 16 Wochen waren noch keine Effekte erkennbar.

Zusammenfassung
Die Einnahme von Coenzym Q10 zusätzlich zur Standardmedikation bei chronischer Herzinsuffizienz verbessert den Krankheitsverlauf.

Mortensen SA, Rosenfeldt F, Kumar A, Dolliner P, Filipiak KJ, Pella D, Alehagen U, Steurer G, Littarru GP; Q-SYMBIO Study Investigators.
The Effect of Coenzyme Q10 on Morbidity and Mortality in Chronic Heart Failure: Results From Q-SYMBIO: A Randomized Double-Blind Trial.
JACC Heart Fail. 12/2014; 2(6): 641-49.

Feinsten Staubpartikeln, die einen kleineren Durchmesser als 10 Mikrometer (PM10) haben, sagt man schon länger gesundheitsschädigende Wirkungen nach. Während solche Partikel mit weniger als 2,5 Mikrometer Durchmesser (PM2,5) lungengängig sind, haben ultrafeine Partikel mit dem Durchmesser von weniger als 0,1 Mikrometern sogar die Fähigkeit, in die Blutbahn zu gelangen.

Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München konnten nun beweisen, dass gerade diese ultrafeinen Staubpartikel Wirkungen auf die Herzfunktion haben.

Gemeinsam mit Kollegen der Universität Rochester (USA) wurden Studienteilnehmer in ihrem Alttag von Messgeräten begleitet, welche die Partikelanzahlkonzentrationen in der umgebenden Luft und die Herzaktivität messen sollten. Die Personen waren alle von erhöhtem Blutzucker beziehungsweise vom Diabetes Typ 2 betroffen.

Im Ergebnis zeigte sich, dass bereits ein fünfminütiger Aufenthalt im dichten Straßenverkehr mit einer höheren Konzentration an ultrafeinen Staubpartikeln zu einer Veränderung der Anpassungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems führt.

Außerdem haben Lärm und eine erhöhte Konzentration an feinen Partikeln nach bereits einer Stunde zu einer Einschränkung der Herzfunktion geführt. Für Feinstaub-Partikel gibt es bereits seit etwa 10 Jahren Grenzwerte, die EU-weit gelten. Für die ultrafeinen Partikel liegen bislang jedoch keine Grenzwerte vor, weil es bezüglich ihrer gesundheitlichen Nachteile keine eindeutigen Studienergebnisse gab.

Weil jetzt aber entsprechende Belege vorliegen, dass vor allem Risikogruppen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie die teilnehmenden Diabetiker, durch ultrafeine Partikel gesundheitlichen Schaden nehmen können, wird die Forderung nach entsprechenden Umweltstandards und Grenzwerten laut. Vitalstoffe können helfen die gesundheitsschädlichen Langzeitfolgen zu vermindern.

Peters, A. et al.
Elevated particle number concentrations induce immediate changes in heart rate variability: a panel study in individuals with impaired glucose metabolism or diabetes
Particle & Fibre Toxicology 2015

Schon ein kurzes Schläfchen für eine Stunde führt zu einer Steigerung der Gedächtnisleistung, so lautet das Ergebnis einer Studie der Saar-Universität. Entsprechende Studienteilnehmer bekamen die Aufgabe, Wörter und Wortpaare auswendig zu lernen. Nach einer Abfrage des Gelernten nahm die Hälfte der Probanden ein Schläfchen, während die andere Gruppe einen TV-Film sah. Im Anschluss wurde erneut der Lerninhalt überprüft.

Im Ergebnis zeigte sich, dass die Gruppe der Studienteilnehmer mit einem Nickerchen die erlernten Worte und Wortpaare besser wiedergeben konnte als die Vergleichsgruppe. Die Saarbrücker Neuropsychologen weisen aufgrund dieses Studienergebnisses darauf hin, dass bereits ein Schlaf von einer dreiviertel Stunde bis zu einer Stunde dazu beiträgt, dass sich die Gedächtnisleistung um das Fünffache verbessert.

Insbesondere im Schlaf könnten bestimmte Gedächtnisinhalte bevorzugt verarbeitet und erfolgreicher in eine längere Erinnerung überführt werden. Einfach gesagt: Im Schlaf festigt sich das Erlernte effektiver.

Sarah Studte et al.
Nap sleep preserves associative but not item memory performance
Neurobiology of Learning and Memory 4/2015; 120: 84-93.

In der für seine besonders kritischen Analysen bekannten Cochrane Database of Systematic Reviews wurde abermals der Nutzen von Vitamin D und Calcium zum Schutz vor Knochenbrüchen im Alter bestätigt. Das Wissenschaftlerteam um D. O`Connell durchsuchte zahlreiche Literaturdatenbanken nach Studien, die den Zusammenhang zwischen Vitamin D, Calcium und Knochenbrüchen bei postmenopausalen Frauen (nach den Wechseljahren) und älteren Männern untersuchen. Die Wissenschaftler fanden insgesamt 53 geeignete Studien mit einer Gesamtzahl von 91.791 Teilnehmern.

Ergebnisse
Nach Zusammenfassung und Analyse der Ergebnisse aller Studien zeigte sich, dass die Kombination aus Vitamin D und Calcium einen signifikanten Einfluss auf das Risiko von Knochenbrüchen hat: Die Einnahme der Vitalstoffkombination senkte das Risiko für Knochenbrüche am Schenkelhals um 16 % und das Risiko für jede Art von Knochenbrüche um 5 %. Die Einnahme von Vitamin D alleine hatte keinen Effekt.

Zusammenfassung
Die umfassende Analyse bestätigt, dass die Einnahme von Vitamin D und Calcium vor Knochenbrüchen im Alter schützt.

Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrstudie II 2008)
In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung, den am schlechtesten Versorgten fehlen circa 19,2 µg Vitamin D.
(DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)

Hinweis zum Versorgungszustand von Calcium (Nationale Verzehrstudie II 2008)
In der Altersgruppe vom 19. – 80. LJ erreichen nur 35 – 48 % der Frauen und nur 39 – 67 % Männer die Zufuhr-Empfehlung, wobei die Zufuhr im Alter schlechter wird. Den am schlechtesten versorgten Männern und Frauen fehlen circa 500 mg Calcium pro Tag.
(DGE-Empfehlung 1.000 mg/Tag)

Avenell A, Mak JC, O’Connell D.
Vitamin D and vitamin D analogues for preventing fractures in post-menopausal women and older men.
Cochrane Database Syst Rev. 4/2014

Eine Metaanalyse (Zusammenfassung) von 15 Studien bestätigt, dass probiotische Kulturen bei einem Reizdarmsyndrom effektiv helfen können. Didari und Kollegen suchten in den einschlägigen wissenschaftlichen Literaturdatenbanken nach (klinischen) Studien, die den Therapieerfolg von probiotischen Kulturen bei einem Reizdarmsyndrom untersuchten.

Ergebnisse
Probiotische Kulturen reduzierten (verringerten) im Vergleich zu einem Placebo (einer Nahrungsergänzung, die genauso aussah wie die Nahrungsergänzung mit probiotischen Kulturen, aber keine enthielt) doppelt so häufig Bauchschmerzen, Allgemeinsymptome sowie das Auftreten von einem aufgeblähten Darm oder Flatulenz (Blähungen).

Zusammenfassung
Die Metaanalyse von Didari und Kollegen zeigt, dass probiotische Kulturen eine gute Therapiemöglichkeit sind, um die Beschwerden, die im Rahmen eines Reizdarmsyndroms auftreten, abzuschwächen.

Didari T, Mozaffari S, Nikfar S, Abdollahi M.
Effectiveness of probiotics in irritable bowel syndrome: Updated systematic review with meta-analysis.
World J Gastroenterol. 3/2015; 21(10): 3072-84.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, zu denen u. a. die marinen Omega-3-Fettsäuren zählen, spielen eine wichtige Rolle für die Gehirn- und Nervengesundheit. Eine Metaanalyse (Betrachtung aller verfügbaren Studien zu diesem Thema) belegt nun, dass ihr regelmäßiger Verzehr auch vor Morbus Parkinson schützen kann. Wang und Kollegen hatten alle (relevanten Beobachtungs-) Studien zu Parkinson und dem Ernährungsverhalten ausgewertet.

Ergebnisse
Der überzeugendste Zusammenhang zur Prävention (Vorbeugung) von Parkinson zeigte sich beim Verzehr von mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Männer und Frauen mit dem höchsten Verzehr mehrfach ungesättigter Fettsäuren hatten ein um 22 % geringeres Risiko an Parkinson zu erkranken als jene mit dem geringsten Verzehr (Relatives Risiko (RR): 0,78; 95 % Konfidenzintervall (KI): 0,64 – 0,96).

Zusammenfassung
Ein höherer Verzehr von mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie beispielsweise marinen Omega-3-Fettsäuren,  steht nach den Erkenntnissen von Wang und Kollegen in Zusammenhang mit einem geringeren Risiko, an Morbus Parkinson zu erkranken.

Wang A, Lin Y, Wu Y, Zhang D.
Macronutrients intake and risk of Parkinson’s disease: A meta-analysis.
Geriatr Gerontol Int. 5/2015; 15(5): 606-16.

Eine aktuelle Studie zum Versorgungsstatus der mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) bei schwangeren und stillenden Frauen bringt nun erschreckende Gewissheit.

Lediglich 27 % der schwangeren und 25 % der stillenden Frauen haben eine DHA-Zufuhr, die den EU-Empfehlungen entspricht [1].

Das bedeutet, dass circa drei Viertel aller Schwangeren und Stillenden unterversorgt sind.

Ein Expertenrat der Europäische Union und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfehlen schwangeren und stillenden Frauen eine tägliche Zufuhr von mind. 200 mg DHA [2]:

  • zur normalen Gehirnentwicklung des Ungeborenen sowie zur Unterstützung der Gehirnentwicklung des Neugeborenen [3]
  • zur normalen Entwicklung der Augen des Ungeborenen und des gestillten Kindes [4]

Die Beste Quelle für einen hohen Gehalt an DHA sind fettreiche Kaltwasserfische. Doch viele Frauen mögen, insbesondere in der Schwangerschaft, keinen Fisch.

Haben Sie noch weitere Fragen dann sprechen Sie uns gerne an.
Tel.: 0251-399540

Literatur

  1. Jia X, Pakseresht M, Wattar N, Wildgrube J, Sontag S, Andrews M, et al., APrON study team. Women who take n-3 long-chain polyunsaturated fatty acid supplements during pregnancy and lactation meet the recommended intake. Appl Physiol Nutr Metab. 2015 May;40(5):474–81.
  2. DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung), ÖGE (Österreichische Gesellschaft für Ernährung), SGE (Schweizer Gesellschaft für Ernährungsforschung), SVE (Schweizer Vereinigung für Ernährung) (Hrsg.); Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr; Umschau/Braus, Frankfurt a.M. 2013
  3. EFSA – Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit. DHA and support of the cognitive development of the unborn child and breastfed infant – Scientific substantiation of a health claim related to DHA and support of the cognitive development of the unborn child and breastfed infant pursuant to Article 14 of Regulation (EC) No 1924/2006
  4. EFSA – Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit. DHA and support of the visual development of the unborn child and breastfed infant – Scientific substantiation of a health claim related to DHA and support of the visual development of the unborn child and breastfed infant pursuant to Article 14 of Regulation (EC) No 1924/2006.

Eine Homocysteinämie (Synonym: Hyperhomocysteinämie) geht mit erhöhten Blut-Konzentrationen von Homocystein (Hcy) – einer Aminosäure – im Blut einher.

Homocystein entsteht beim Abbau der essentiellen Aminosäure Methionin und wird beim Gesunden sofort weiter umgewandelt, sodass es nur in geringen Mengen im Körper vorhanden ist: Der Metabolismus (Stoffwechsel) des Homocysteins, das eine vermittelnde Rolle im Stoffwechsel der schwefelhaltigen Aminosäuren spielt, liefert ein Beispiel für positive Wechselspiele von Vitalstoffen untereinander, um physiologische Funktionen und damit die Gesundheit zu erhalten beziehungsweise zu optimieren.

Gesunde können Homocystein auf zwei Wegen umwandeln:
Synthese des Methionins durch Methylierung aus Homocystein mit Hilfe eines Folat-Coenzyms (Tetrahydrofolsäure) und eines Vitamin B12-abhängigen Enzyms (Methylcobalamin)
Umwandlung von Homocystein in Cystein – eine andere Aminosäure – mit Hilfe eines Vitamin B6-abhängigen Enzyms
Die Menge des Homocysteins im Blut wird folglich maßgeblich durch drei Vitamine reguliert:

  • Folsäure
  • Vitamin B12
  • Vitamin B6

Des Weiteren können Cholin und Betain zur Senkung einer Homocysteinämie beitragen: Cholin kann zu Betain (zwitterioniges Trimethylglycin) oxidiert werden, welches neben Folsäure, Vitamin B12 und S-Adenosylmethionin ein wichtiger Methylgruppenüberträger ist.

Durch erhöhte Homocystein-Spiegel – Homocysteinämie oder Hyperhomocysteinämie – kommt es zu einer Schädigung der inneren Gefäßwände (Endothel) und zur Inaktivierung des sogenannten Protein C, welches die Blutgerinnung hemmt.
Gleichzeitig kommt es zu einer Aktivierung des Faktor V der Blutgerinnung, was diese fördert (→ Thrombose und Thromboseembolierisiko↑). Eine Homocysteinämie ist ein unabhängiger Risikofaktor für Gefäßerkrankungen.

Im Folgenden zu den atherogenen Wirkungen von Homocystein:
Schädigung des Endothels durch Radikalmechanismen – Proliferationssteigerung der glatten Muskelzellen, oxidierende Wirkung auf Plasmalipoproteine, die in der Folge von Makrophagen (Fresszellen) aufgenommen werden, was zur Bildung atherogener Schaumzellen führt.
Verminderung der NO-abhängigen Vasodilatation
Steigerung der prokoagulanten Aktivität – Aggregation von Thrombozyten (Blutplättchen), Protein-C-Inaktivierung
Eine Homocysteinämie führt so zu einem erhöhten Atherosklerose (Arterienverkalkung) und Thromboserisiko mit der möglichen Folge von kardiovaskulären Ereignissen – in erster Linie als Myokardinfarkt (Herzinfarkt), Apoplex (Schlaganfall) – oder periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK).
Neue Forschungsergebnisse weisen zudem darauf hin, dass eine Homocysteinämie ein unabhängiger Risikofaktor für eine gefäßbedingte Demenz sowie für einen Morbus Alzheimer ist.

Ursachen

Eine Homocysteinämie kann unterschiedliche Ursachen haben:

Genetisch bedingt (angeboren), d. h. enzymatische Defekte:
Methylen-Tetrahydrofolat-Reduktase (MTHFR)-Mangel
genetische Ursache: autosomal rezessiv vererbt; Punktmutation; Enzymaktivität ist bei den Betroffenen um circa 70 % reduziert:
„Wildtyp“ – gesund; Häufigkeit: circa 40 %
heterozygoter Merkmalsträger; Häufigkeit: 45-47 % (Homocystein-Werte von 13,8 ± 1,0 μmol/l)
homozyter Merkmalsträger; Häufigkeit: 12-15 %  (Homocystein-Werte von 22,4 ± 2,9 μmol/l)
Erworben – bei Mangel an Vitamin B6 (Pyridoxin), Vitamin B12 (Cobalamin) und Folsäure
Metabolisches Syndrom – Klinische Bezeichnung für die Symptomkombination Adipositas (Übergewicht), Hypertonie (Bluthochdruck), erhöhte Nüchternglucose (Nüchternblutzucker; Insulinresistenz) und Fettstoffwechselstörung (erhöhte VLDL–Triglyceride, erniedrigtes HDL-Cholesterin)
Vitalstoffmangel wie beispielsweise Mangel an Vitamin B6, B12 oder Folsäure
Diabetes mellitus

Das Verfahren

Die Homocystein-Konzentration kann mittels einer labordiagnostischen Untersuchung aus Ihrem Blutserum ermittelt werden.

Benötigtes Material: Blutserum

Der Homocystein-Serumspiegel kann mittels Blutuntersuchung einfach bestimmt werden.

Die Homocystein-Bestimmung ist erforderlich bei folgenden Gesundheitsrisiken beziehungsweise Erkrankungen:

  • Patienten mit Atherosklerose oder arteriellen und/oder venösen Durchblutungsstörungen
  • Patienten mit thromboembolischen Erkrankungen
  • Vermuteter Mangel an Folsäure, Vitamin B6 oder Vitamin B12
  • Diagnostik der Homocysteinämie bei Vorliegen von Gefäßerkrankungen (Myokardinfarkt/Herzinfarkt, Apoplex/Schlaganfall etc.)
  • Indikator eines erworbenen Folat – Folsäure – oder Vitamin B6- und B12-Mangels
  • Verdacht auf Homocystinurie* – angeborene Stoffwechselstörung
  • Diagnostik der Hyperhomocysteinämie präkonzeptionell – das heißt vor der Empfängnis –, das heißt Untersuchung im Rahmen der Familienplanung/Kinderwunsch, da eine Homocysteinämie ein Risikofaktor für Neuralrohrdefekte – Spina bifida (offener Rücken) etc. – ist.
  • *Zwei Moleküle Homocystein (Hcy) können sich über eine Disulfidbrücke zum Homocystin verbinden. Bei erhöhtem Homocysteinspiegel im Blut (= Homocsyteinämie) wird Homocystin mit dem Urin ausgeschieden (Homocystinurie).

Normalwerte und pathologische Werte für Homocystein

Wert [μmol/]    Interpretation
Therapeutische Konsequenz
Bis 12
Normalwert
10-12    Normalwert
Therapie notwendig für Patienten
mit erhöhtem Risiko für atherosklerotische Erkrankungen!
15-30    Meist Vitalstoffmangel (Vitamine B6, B12 und Folsäure)    Therapie notwendig!
(Gesunden und Patienten)
30-100    Verdacht auf heterozygote Homocysteinämie
(angeborene Störung im Stoffwechsel des Homocyteins)
>100    Verdacht auf eine homozygote Homocysteinämie
(angeborene Störung im Stoffwechsel des Homocyteins)

Handelt es sich um eine erworbene Homocysteinämie, kann zusätzlich eine Bestimmung der Vitamine erfolgen:

  • Vitamin B6 (Pyridoxin)
  • Vitamin B12 (Cobalamin)
  • Folsäure

Laut eines von Experten verfassten Konsensuspapiers ist es möglich, durch Senkung des Homocystein-Spiegels etwa 25 Prozent der kardiovaskulären Ereignisse – Myokardinfrkt (Herzinfarkt) oder Apoplex (Schlaganfall) – zu vermeiden.

Steigt der Homocystein-Spiegel um nur 0,5 µmol/l, so erhöht sich das Risiko für einen Herzinfarkt um das 2,5-fache und die Gefahr für ein Apoplex (Schlaganfall) und arterielle Verschlusskrankheit steigt sogar auf das 5-fache.

Der Homocystein-Wert, der einen notwendigen Behandlungsbedarf anzeigt, beginnt ab 10 µmol/l.

Im Alter steigt der Homocystein-Wert an, bei Männern bereits ab dem 45. Lebensjahr, bei Frauen etwas später.

Ihr Nutzen

Eine rechtzeitige Feststellung eines zu hohen Homocystein-Serumspiegels ermöglicht im Regelfall die Aufnahme einer gezielten Therapie und damit die Minderung Ihres Risikos für eine Atherosklerose.

Eine frühzeitige Mikronährstofftherapie mit den Vitaminen B6, B12 und Folsäure kann somit Ihr Risiko für einen Myokardinfarkt (Herzinfarkt), eine arterielle Verschlusskrankheit, einen Apoplex (Schlaganfall), eine gefäßbedingte Demenz und einen Morbus Alzheimer reduzieren.

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Eine der größten europäischen Studien hat gezeigt, dass Folsäure vor Brustkrebs schützen kann. Ein Team aus zahlreichen Wissenschaftlern der EPIC-Studie analysierte die Daten von 367.993 Europäerinnen aus 10 Ländern im Alter zwischen 35 und 70 Jahren. In den Auswertungen zielten die Wissenschaftler darauf ab, den Einfluss von Folsäure auf die Entstehung von Brustkrebs zu ermitteln. Dazu verwendeten sie die Daten aus Ernährungsfragebögen, mit denen der tägliche Folsäureverzehr der Frauen über Lebensmittel ermittelt wurde, und verglichen ihn mit der Anzahl der neu auftretenden Fälle von Brustkrebs in den folgenden 11,5 Jahren.

Ergebnisse

Verglich man die 20 % am besten versorgten Frauen mit den 20 % am schlechtesten versorgten Frauen, zeigte sich bei Frauen vor der Menopause (= letzten Monatsblutung) folgendes: Die gut Versorgten wiesen ein 34 % bzw. 30 % geringeres Risiko für Estrogen-Rezeptor- bzw. Progesteron-Rezeptor-negativen Brustkrebs auf (0,66; 95 % KI: 0,45 – 0,96; P = 0,042 und 0,70; 95 % KI: 0,51 – 0,97; P = 0,021).

Zusammenfassung

Eine ausreichende Folsäureversorgung scheint eine entscheidende Rolle bei der Prävention von bestimmten Brustkrebserkrankungen bei Frauen vor der Menopause zu spielen.

Hinweis zum Versorgungszustand von Folsäure (Nationale Verzehrstudie II 2008)
In der Altersgruppe vom 19. – 80. LJ. erreichen nur 10 – 20 % der Frauen und nur 10 – 30 % Männer die Zufuhr-Empfehlung, wobei die Zufuhr in jüngeren Jahren deutlich schlechter ist als im Alter. Den am schlechtesten versorgten Männern und Frauen fehlen circa 250 – 270 µg Folsäure.

(DGE-Empfehlung 400 µg/Tag)

de Batlle J, Ferrari P, Chajes V, Park JY, Slimani N, McKenzie F, Overvad K, Roswall N, Tjønneland A, Boutron-Ruault MC, Clavel-Chapelon F, Fagherazzi G, Katzke V, Kaaks R, Bergmann MM, Trichopoulou A, Lagiou P, Trichopoulos D, Palli D, Sieri S, Panico S.

Dietary folate intake and breast cancer risk: European prospective investigation into cancer and nutrition.

J Natl Cancer Inst. 12/2014; 107(1): 316.

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Die sechsmonatige Einnahme einer Nahrungsergänzung mit Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie mit Antioxidantien kann den Haarverlust stoppen und die Haardichte wieder verbessern. Wissenschaftler aus Frankreich untersuchten bei 120 gesunden Frauen den Einfluss eines Supplements bestehend aus Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie aus Antioxidantien auf die Haare. Sie teilten die Frauen in 2 Gruppen und gaben ihnen über sechs Monate entweder das Supplement oder ein Placebo (ein Supplement, welches genau so aussah, wie das Supplement mit den Fettsäuren und den Antioxidantien, aber diese nicht enthielt).

Ergebnisse

Nach 6 Monaten wurden folgende Veränderungen beobachtet: Die standardisierten ( = unter gleichen Bedingungen gemachten) Fotoaufnahmen des Kopfes zeigten, dass die Haardichte in der Supplementgruppe signifikant (deutlich) dichter war als in der Placebogruppe (P < 0,001). Der Anteil der Haare die sich in der Telogenphase (Ruhephase) befanden konnte signifikant (deutlich) reduziert werden und der Anteil der Haare in der Anagenphase (Wachstumsphase) nahm im Vergleich zur Placebogruppe signifikant zu. 89,9 % der Frauen aus der Supplementgruppe gaben nach sechs Monaten an, weniger Haarausfall als vorher zu haben und 86,1 % und 87,3 % gaben an eine verbesserte Haardicke und Haarfülle zu haben.

Zusammenfassung

Die Einnahme von Supplementen mit Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie mit Antioxidantien verbessert nach sechsmonatiger Einnahme die Haardichte und Haarstruktur von sonst gesunden Frauen.

Le Floc’h C, Cheniti A, Connétable S, Piccardi N, Vincenzi C, Tosti A.
Effect of a nutritional supplement on hair loss in women.
J Cosmet Dermatol. 2015 März; 14(1): 76-82

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Menschen mit einer höheren Vitamin D-Konzentration im Blut erkranken seltener an einer Depression.  Im finnischen „Gesundheitssurvey 2000“ erfassten Wissenschaftler zahlreiche Lebensstilfaktoren und Blutproben von  5.371 Männern und Frauen im Alter von 30 bis 79 Jahren. Das Forscherteam um Jääskeläinen untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Status einzelner Finnen und dem Auftreten von Depressionen.

Ergebnisse

Es zeigte sich, dass insbesondere Männer und Frauen an einer Depression erkrankten, die einen schlechten Vitamin D-Status hatten. Der Vergleich der 25 % am besten versorgten Teilnehmer mit den 25 % am schlechtesten versorgten Teilnehmern zeigte, dass die besser versorgten 35 % seltener an einer Depression erkrankten (Odds Ratio (OR): 0,65; 95 % Konfidenzintervall (KI): 0,46 – 0,93, P = 0,006). Besonders stark war der Schutz durch Vitamin D bei Männern, jungen Menschen und Menschen mit einem ungesunden Lebensstil.

Zusammenfassung

Nach den Ergebnissen dieser finnischen Bevölkerungsstudie, kann die Aufrechterhaltung eines guten Vitamin D-Status ein möglicher Schutzfaktor vor Depressionen sein.

Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrstudie II 2008)
In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung, weshalb den am schlechtesten Versorgten circa 19,2 µg Vitamin D fehlen. (DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)

Tuija Jääskeläinena, Paul Knekta, Jaana Suvisaaria, Satu Männistöa, Timo Partonena, Katri Sääksjärvia, Niina E. Kaartinena, Noora Kanervaa und Olavi Lindforsa.
Higher serum 25-hydroxyvitamin D concentrations are related to a reduced risk of depression, British Journal of Nutrition. 2015 April

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Wenn es um Ihr gesundheitliches Risiko geht, ist Übergewicht nicht gleich Übergewicht.

Entscheidend ist an welcher Stelle des Körpers das Fett sitzt. So stellen der sogenannte Rettungsring sowie Fettgewebe um Bauch oder Brustkasten herum eine weitaus größere Gefahr für Ihre Gesundheit dar als Fettansammlungen an den Oberschenkeln oder am Po.

Diese beiden Arten der Fettverteilung lassen sich mit der Form einer Birne und eines Apfels vergleichen. Eine Birne ist im unteren Bereich-hüftbetont- am dicksten, während es sich beim Apfel der größte Umfang in der Mitte- bauchbetont- befindet.

Als Faustregel gilt: das Gesundheitsrisiko ist beim Apfeltyp höher als beim Birnentyp.

Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Störung des Hormonstoffwechsels und Krebserkrankungen sind häufige Folgen von Übergewicht.

Unser Körper braucht Fett als Energiespeicher. Bei Frauen sollte der Fettanteil des Körpergewichts in Abhängigkeit vom Alter bei 12-33,9 % liegen.

Übergewicht kann die körperliche Aktivität des Menschen einschränken und geht häufig mit körperlichen Beschwerden einher.

Nicht selten ist bei Übergewicht die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit eingeschränkt, was sich beispielsweise durch Kurzatmigkeit, schnelle Ermüdbarkeit und starkes Schwitzen bei Belastung bemerkbar macht.

Die Ursachen des Übergewichts sind vielfältig:

Ernährung – zu hohe Kalorienzufuhr, zum Beispiel durch zu fettreiches Essen, Fehlernährung durch modernen Lebensstil

Genussmittel – Alkohol

Körperliche Aktivität – Bewegungsmangel

Psychosoziale Situation – Seelische Gründe wie Frustration und Langeweile, Stress

Schlafmangel – weniger als 5 Stunden

Bei Kindern – übermäßiges Fernsehen und Videospiele, Schlafmangel

Allgemeine Verzehrempfehlungen:

Verteilen Sie Ihre tägliche Nahrung auf drei Hauptmahlzeiten. Zwischen den Mahlzeiten sollten etwa 4-5 Stunden liegen, damit der Insulin Serumspiegel absinken und der Körper Speicherfett abbauen kann.

Lassen Sie sich so viel Zeit beim Essen, dass ihre Mahlzeit mindestens 20 Minuten dauert. So ist gewährleistet, dass ein Sättigungsgefühl eintreten kann. Auch relativ kleinen Portionen sättigen dann ausreichend lange. Achten Sie daher darauf, die Nahrung gut zu kauen.

Streben Sie eine regelmäßige Einnahme der Mahlzeiten an.

Zur Überbrückung der Wartezeit bis zur nächsten Mahlzeit essen Sie lieber Rohkost statt Brot.

Essen Sie zum Abendessen eiweißreiche Kost mit komplexen Kohlenhydraten. Zu den Lebensmitteln, die reich an komplexen Kohlenhydraten sind zählen Nudeln, Vollkornprodukte, Reis und Kartoffeln. Kohlehydrate fördern die Serotoninbildung im Gehirn. Serotonin wirkt schlaffördernd und bewirkt ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl.

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Totimpfstoffe

Impfstoffe die  z.B. gegen Influenza, Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Hepatitis A und B gegeben werden, stellen in der Schwangerschaft keine Kontraindikation dar. Nur dringend indizierte Impfungen sollten im ersten Drittel der Schwangerschaft durchgeführt werden. Da es in der Frühschwangerschaft häufiger mal zu Spontanaborten kommt, soll dieses Ereignis möglichst nicht mit einer Impfung in Verbindung gebracht werden. Eine erfolgte Impfung mit Totimpfstoff stellt keine Indikation für eine Schwangerschaftsverhütung dar. Ab dem zweiten Trimenon ist eine Impfung mit Totimpfstoffen ungefährlich, sollte aber immer mit dem behandelnden Arzt genau besprochen werden.

Lebendimpfstoffe

Impfungen z.B. gegen Masern-Mumps-Röteln (MMR) oder Varizellen, sind in der Schwangerschaft grundsätzlich kontraindiziert. Nach einer Impfung mit Lebendimpfstoff sollte für mindestens 3 Monate eine zuverlässige Verhütung gewährleistet sein. Eine versehentliche Impfung mit MMR-, Röteln- oder Varizellen-Impfstoff in oder kurz vor einer Schwangerschaft stellt jedoch nach nationalen und internationalen Empfehlungen keine Indikation zum Schwangerschaftsabbruch dar.

Stillzeit

Das Stillen stellt keine Kontraindikation für Impfungen dar. Nur auf die Impfung gegen Gelbfieber muss wegen des Risikos einer Entzündung der Hirnhäute beim Säugling, in jedem Fall verzichtet werden.

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Seit 2010 führen wir in unserer gynäkologischen Gemeinschaftspraxis die Impfung gegen Influenza (Grippe) gemäß der Leitlinien der Ständigen Impfkommission (STIKO) bei nahezu allen Schwangeren im zweiten Schwangerschaftsdrittel durch. Bei gesundheitlicher Gefährdung infolge einer bestehenden Grunderkrankung z.B. Diabetes oder Asthma) sollte schon im ersten Schwangerschaftsdrittel geimpft werden.

Weitere Informationen zur Influenza-Impfung finden sich unter www.rki.de/impfen

D-Mannose gegen Blasenentzündungen

D-Mannose, ein mit der Glukose und der Galactose verwandter Einfachzucker, bietet bei Blasenentzündungen eine schonende Möglichkeit, die bakteriellen Krankheitserreger auf natürliche Art zu bekämpfen: Die Mannose setzt sich zwischen die Bakterien und die Blasenwand und spült die Bakterien in der Folge mit dem Urin aus.

Harnwegsinfekte (HWI) zählen zu den am häufigsten anzutreffenden Infektionskrankheiten in den westlichen Industrienationen. Dabei sind vorwiegend Frauen betroffen: Aufgrund der anatomisch bedingt kürzeren Harnröhre kommt es leichter zu einer Infektion (z. B. durch Unterkühlung). Statistisch gesehen liegt das Risiko, mindestens einmal im Leben an einer Infektion der Harnwege zu erkranken, für Frauen bei 50 – 70 %. Die Wahrscheinlichkeit, nach einer Ausheilung der Symptome erneut oder gar immer wieder zu erkranken (rezidivierende HWI), liegt bei 20 – 30 %.

Harnwegsinfekt durch Coli-Infektion

Die überwiegende Anzahl der Harnwegsinfekte (80 – 85 %) wird dabei durch den Erreger Escherichia coli (E. coli) hervorgerufen. Dabei greifen die Bakterien den Körper in den Harnwegen über die Schleimhäute an: Die Oberfläche der Schleimhautzellen besteht aus Zuckerstrukturen (z. B. Mannose), an denen die glykophilen Bakterien bevorzugt anhaften. In der Folge entsteht dann eine Entzündung, die sich in den typischen Symptomen eines HWI bemerkbar macht.

Bekämpfung der Coli-Bakterien durch Mannose

Die glykophilen Strukturen der Krankheitserreger lassen sich nun für eine Behandlung mit D-Mannose nutzen: Die oral aufgenommene Mannose weist eine hohe Haftungsbereitschaft gegenüber den Bakterien auf und kann sich aufgrund ihrer geringen Größe zwischen die Schleimhautzellen und die Bakterien schieben. Daraufhin dockt die Mannose an die Coli-Bakterien an und bindet diese so. Im weiteren Verlauf werden diese „Pakete“ aus Krankheitserregern und Mannose zusammen mit dem Urin beim Wasserlassen ausgeschieden.

Schonende und spezifische Wirkung

Die Behandlung eines durch Colibakterien verursachten Harnwegsinfekts mittels Mannose stellt eine schonende und physiologische Alternative zur herkömmlichen Therapie mit Antibiotika dar, da dieses Mittel im Gegensatz zur breiten Wirkung der Antibiotika mit allen unerwünschten Nebeneffekten (z. B. Pilzbefall, Darmprobleme, Resistenzen) spezifisch und genau an der Stelle wirkt, wo die Krankheit entsteht.

Da der Körper oral aufgenommene Mannose nur in geringem Maße verwerten (verstoffwechseln) kann, bestehen keine bekannten Neben- oder Wechselwirkungen. Diabetiker sollten eine Behandlung mit D-Mannose dennoch nur unter strenger Kontrolle des Blutzuckerspiegels und in Absprache mit dem behandelnden Diabetologen oder Hausarzt vornehmen. Auch für Schwangere ist Mannose prinzipiell geeignet. Allerdings sollte eine Einnahme im Falle einer Schwangerschaft nur in Absprache mit dem betreuenden Arzt oder Therapeuten erfolgen.

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Natürliches Progesteron

Das natürliche Progestern wirkt als Sexualhormon nicht nur auf Eierstöcke, Gebärmutter und die Brust, auch das Gehirn ist ein wichtiges Zielorgan. Progesteron kann über spezifische Rezeptoren einen verbesserten Schlaf vermitteln.

Die typischen Schlafprobleme in den Wechseljahren, können durch eine abendliche Einnahme von Progesteron, oft deutlich gebessert werden.

Mehr zu diesem Thema unter:
https://www.hormontherapie-wechseljahre.de/hormonbehandlung/vorteil-natuerliches-progesteron-id63688.html

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Scheidentrockenheit

Die Mehrzahl aller Frauen leiden mindestens einmal im Leben an einer Scheidentrockenheit.

Häufig tritt diese Erkrankung der Scheide (Vagina) während der Wechseljahre (Klimakterium) auf.

Aber auch jüngere Frauen können durchaus mal, von einer Scheidentrockenheit betroffen sein.

Brennen und Juckreiz in der Scheide, sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, sind die vorherrschenden Probleme.

Die Gründe für eine Scheidentrockenheit sind vielfältig. Einerseits können hormonelle Schwankungen für die Beschwerden verantwortlich sein. Auch Alkohol, hormonelle Verhütungsmittel oder andere Medikamente können die Produktion der Feuchtigkeit negativ beeinflussen. Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Scheideninfektionen begünstigen das Auftreten der Scheidentrockenheit.

Die Scheidentrockenheit kann aber auch Ausdruck einer psychischen Erkrankung oder einer sozialen Imbalance sein. Überbelastung, Angst oder Partnerschaftskonflikte sind häufige Auslöser, die dann zu einer eingeschränkten Produktion der Feuchtigkeit in der Scheide führen.

Genauso vielfältig wie die Ursachen der Scheidentrockenheit sind auch ihre Therapiemöglichkeiten.

Vor allem sollte man zunächst für ein gutes Scheidenmilieu sorgen, dies geling sehr gut mit einer Kombination aus Milchsäurebakterien und Vitamin C Präparaten speziell für die Scheide. In den Wechseljahren (Klimakterium) kann die Scheidenhaut von einer lokalen Östrogentherapie profitieren.

Stressabbau und die Bewältigung von sozialen-/psychischen Problemen kann zu einer Scheidengesundheit führen.

In akuten Fällen oder zum Geschlechtsverkehr sind hormonfreie Befeuchtungsgels zu empfehlen.

Grundsätzlich gilt aber, wenn Sie die Ursache nicht allein herausbekommen oder wenn die Beschwerden längerfristig andauern dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

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Die Impfung gegen die Hochrisiko-HP-Viren Typ 16 und 18, wird weiterhin von der Ständigen Impfkommission in Deutschland empfohlen. In der Langzeitnachbeobachtung liegen bisher keine Hinweise für ein Nachlassen des Schutzes gegen den Gebärmutterhals-Krebs vor.

Um so wichtiger erscheint uns heute die frühzeitige HPV-Impfung, möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Zum anderen kann die Bestimmung der HP Viren am Muttermund eine sinnvolle Ergänzung zur normalen Krebsvorsorgeuntersuchung sein.

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